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Rote Schleife seit 2 Juni 1991
ohne Namen
Das Schleifenprojekt (englisch Ribbon Project), heutzutage einfach “Rote Schleife” (englisch Red Ribbon) genannt, wurde 1991 von der New Yorker Künstlergruppe “Visual AIDS” ins Leben gerufen. In mehreren Meetings im April und Mai 1991 entwarfen sie - nach dem Vorbild der gelben Schleifen - ein Symbol um Solidarität und Mitgefühl für Menschen mit AIDS und ihre Betreuer auszudrücken.
Die Farbe Rot wurde gewählt wegen ihrer “Verbindung zu Blut und der Vorstellung von Leidenschaft – nicht nur Wut, sondern auch Liebe.” Man entschied sich für eine Schleife, da man die leicht nachmachen und tragen kann. Bei so genannten “ribbon bees”, Treffen von Freunden und Helfern, bastelte man oft Rote Schleifen und Anstecknadeln, die dann bei lokalen und besonderen Veranstaltungen ausgeteilt wurden.
Gemeinsam mit “Broadway Cares” und “Equity Fights AIDS” schmückte “Visual AIDS” im Juni 1991 Gäste und Präsentatoren bei der Verleihung der Tony Awards, der US-amerikanischen Theater- und Musicalpreise, mit roten Schleifen. Dieses Ereignis wird oft als Lancierung des neuen Symbols in der Öffentlichkeit gesehen.
In den USA ist die Schleife nie mit einem Copyright versehen worden, damit sie als Zeichen im Kampf gegen AIDS weit verbreitet getragen und genutzt werden kann.
Als sie das “Ribbon Project” schufen, waren die Künstlerinnen und Künstler des “Visual AIDS Artists Caucus” davon überzeugt, dass es wichtig war:
1. Als Einzelner anonym zu bleiben und den “Visual AIDS Artists Caucus” als Urheber zu sehen.
2. Die Abbildung nicht mit einem Copyright zu versehen.
3. Die Rote Schleife als Symbol der Bewusstmachung und nicht als kommerziellen Artikel zu gebrauchen.
Die Rote Schleife ist Teil der Sammlung des Museum of Modern Art in der Ausstellung “Bescheidene Meisterwerke”.
Die Rote Schleife wird von vielen AIDS-Organisationen wegen ihres hohen Bekanntheitsgrads genutzt und dient immer noch als mächtiges Instrument der AIDS-Öffentlichkeitsarbeit und der Lobbyarbeit zur Förderung von Aidshilfen und Forschung.

Visual AIDS