Amsterdam
Netherlands
De Ruyterkade t/o 113 HIV/AIDSmonument Netherlands since 1 December 2016
without names
Ein Monument für HIV und Aids
Am Welt-Aids-Tag wird das Amsterdamer HIV/Aids-Monument enthüllt. Das gedenkt der Aidstoten, ist aber auch ein Platz für alle, die mit HIV leben - und noch viele mehr.
Amsterdams Bürgermeister Eberhard van der Laan wird am Welt-Aids-Tag, dem 1. Dezember, das HIV/Aids-Monument enthüllen. Die sieben Meter hohe Installation hat der Pariser Künstler Jean-Michel Othoniel entworfen.
Die roten Muranoglaskugeln, aufgereiht wie eine Rechenhilfe, wecken viele Assoziationen: Blut, Zellen, Viren - oder zählen sie Tote oder Infizierte? Sie sind zerbrechlich, glänzen jedoch gleichzeitig im Sonnenlicht.

Ein Monument, "das auch in 50 Jahren noch einen Sinn hat"
Das Denkmal soll einen Ort schaffen, an dem der Aidstoten gedacht werden kann. Dennoch soll das Monument „Schönheit und Leichtigkeit verströmen, trotz des schweren Themas“, wie Jörn Wolters von der Stiftung NAMENproject Nederland dem Magazin der Deutschen Aids-Hilfe erzählt. „Wir wollen ein Monument, das Mitten im Leben steht und das auch in 50 Jahren noch einen Sinn hat.“
Deshalb steht das Monument nicht nur für die Toten, sondern auch für die an HIV-Infizierten, aber würdigt auch alle, die sie unterstützen: Ärzte, Wissenschaftler, Aktivisten, Buddys.

Zweites HIV-Denkmal Westeuropas
Es steht am belebten Kanalufer am Oosterdokseiland direkt am Amsterdamer Hauptbahnhof. „Kein besonders besinnlicher Ort“, gibt Wolters zu. „Doch wenn am Abend die Kreuzfahrtschiff-Tourist die Stadt wieder verlassen haben, hat man von hier aus einen weiten Blick über das Wasser und kann in Richtung Westen den Sonnenuntergang betrachten. Dann kann man auch hier kontemplative Momente erleben.“

100.000 Euro hat die Stiftung für das Monument aufgebracht. Die Summe hat der Amsterdamer Kunstfonds noch verdoppelt. Weitere HIV/Aids-Gedenkstätten befinden sich in San Francisco, Berlin, New York, Manchester, Durban, Hongkong, Kasachstan und in der Ukraine.

1 December 2016
Fabian Schäfer, München