Heidelberg
Deutschland
Eingang Steigerweg, Abschnitt T Aids-Gedenkstätte auf dem Bergfriedhof seit 13 Mai 2006
unbekannt
Ganz wenige Menschen mit HIV/AIDS sprechen bei uns öffentlich über ihre Infektion und ihre Krankheit. Zu stark ist immer noch die Angst vor gesellschaftlicher Ausgrenzung. Umso wichtiger ist es Orte zu haben wo HIV und AIDS öffentlich werden.
Wenn Menschen hören, man sei an Krebs erkrankt, nehmen sie einen tröstend in die Arme. Wenn sie aber hören, dass man HIV-positiv bzw. an AIDS erkrankt ist, wechseln sie die Straßenseite. AIDS ist keine unanständige Seuche. Es ist ein Unglück, das jeden treffen kann. Und man kann damit leben, Weil viele Menschen viel zu wenig über das HI-Virus aufgeklärt sind, werden Infizierte nach wie vor auch in der Bundesrepublik Deutschland massiv diskriminiert.
Die Nachricht vom Tod eines geliebten Menschen löst meistens starke Gefühle aus. Die Endlichkeit des eigenen Lebens wird uns bewusst. Wir denken an unvoll­endete Gespräche, nicht abgeschlossene Gedanken, unerledigte Handlungen. Viele empfinden angesichts des Todes Schmerz, Wut, Ärger oder Sehnsucht. Der Weg der Trauer ist individuell, jeder Mensch geht anders damit um.
Auch ich habe Freunde und geliebte Menschen verloren, die an AIDS gestorben sind und ich weiß wie wichtig es, einen Ort zu haben an dem Trauer eine HEIMAT hat. Hier ist so ein Ort wo jeder für sich und auch wir gemeinsam trauern können, uns erinnern können, verweilen.
Fotos © Riegler Aids-Hilfe Heidelberg e.V.

1 Dezember 2009
Wolfgang Erichson, Bürgermeister, Heidelberg